Fussball

Wohl der Stadt, die sich rühmen kann. Egal wessen. Und so sind natürlich auch in der Klingenstadt rühmliche Stilblüten und maßlose Übertreibungen entstanden, nur um dem oder den Fremden zu imponieren. Aber erlaubt ist bekanntlich, was gefällt.

Irgendwann hat diese Union Solingen tatsächlich mal für eine Woche lang die Tabelle der 2. Bundesliga angeführt. Über etliche Jahre hat es der Verein, der früher Union Ohligs hieß, geschafft, sich in dieser Nobelliga zu halten.
Lang, lang ist's her und Ruhm hat weder die Stadt noch der Verein wirklich dadurch erworben.

 

 

 

Ein fleißiger Sammler, wahrscheinlich großer Fan, hat sich auf diesem in der Fußballzeitschrift Kicker veröffentlichten Foto die Autogramme aller Akteure geben lassen. Fürwahr, ein Schätzchen für das Stadtarchiv.

 

veröffentlich in sportmagazin kicker, Foto: Horstmüller

Solinger Tageblatt vom 10. Mai 2003:

Die Versteigerung der Marketingrechte am Oberligisten 1. FC Union beim Internet-Auktionator Ebay, die in den letzten Tagen bundesweit für Furore gesorgt hatte, ist vorzeitig beendet worden. "Endgültig", wie Anbieter und Rechteinhaber Olaf Becker gestern Abend versicherte. "Beide Seiten haben erkannt, dass die Internet-Auktion dafür nicht die geeignete Handelsform ist", erklärte Becker. Bevor eine ernste Geschichte zur Farce verkomme, solle man sie lieber vorzeitig beenden, so Becker weiter. Zu groß war offensichtlich die Spaßbieter-Fraktion bei Ebay, die die Preise bereits in der Anfangsphase der Auktion mächtig nach oben drückte.
Auch wenn er letztendlich nicht die Marketingrechte auf diesem Weg verkaufen konnte, gewinnt Olaf Becker der Geschichte Positives ab. "Bei mir haben sich in den letzten Tagen viele gemeldet, die echtes Interesse an der Union haben. Mit einigen habe ich auch schon gute Gespräche geführt", sieht der Hildener Unternehmer weiter Chancen, dass sich solvente Partner für den Solinger Oberligisten finden lassen. Bereits in der kommenden Woche will Becker die Gespräche erneut aufgreifen, um vielleicht schon bald einen Abschluss zu präsentieren.
Eines hat die Auktion auf jeden Fall bewirkt - das Medieninteresse war riesig. Der 1. FC Union war in den letzten Tagen bundesweit in aller Munde.

 

 

Startpreis: 1 Euro
132 Gebote
Akutelles Gebot 501.051,00 Euro

 

 

Leserbrief in Solingen-Online (ST, Klatsch & Tratsch):

Zur Union:
Endlich mal ein innovativer Ansatz, die Marketingrechte bei Ebay zu versteigern. Sollte sich die Stadt mal ein Beispiel dran nehmen und Eishalle, Hallenbad Birker Straße oder die Cobra anbieten. Wer weiß, vielleicht kann sie auf diese Weise sogar noch ihren Haushalt sanieren.

Kuno, Solingen
 

1984 war man noch voller Optimismus und als Sponsor betätigte sich die Stadt Solingen: Flutlichtanlage im Stadion, viele Vergünstigungen, die das Bundesliga-Leben leichter machen solllte (es handelt sich übrigens um die 2., nicht die 1. Bundesliga).

Aber war auch die Welt in Ordnung? Keineswegs. Gerhard Kliemt, Linzenzspieler-Obmann, war nach nur drei Monaten Amtszeit das Handtuch, kurz darauf auch Schatzmeiter Dr. Helmut Brunner. Bis in die heutigen Tage sind Querelen in diesem Club so ziemlich das Wichtigste, was sich einem nicht-sportbegeisterten Leser der Tagespresse vermittelt. Um nicht zu sagen: Ein Rettungsversuch jagt den nächsten und sorgt für neuen Wirbel.

 

aus "Sport. Made in Solingen"
1984
Verlag Akö-Agentur B. Geldmacher

 

 

 

 

 

 

 

Gute Zeiten, noch keine schlechten Zeiten. Im Inneren des Programmheftes wird durchaus spekuliert, selbst an ein Endspiel dürfe man glauben. Das Selbstbewusstsein jedenfalls hätte für einen Sieg auch gegen die (damals noch hochrangige) Borussia Mönchengladbach gereicht. Zu verschiedener Zeit hatte die Union Solingen (-Ohligs) bereits mit durchaus spektakulären Ergebnissen auf sich aufmerksam gemacht.

 

 

Zur Zeit treffen die beiden Mannschaften durchaus wieder aufeinander, in der Oberliga.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Guido Rohn ist heute Vorsitzender des "Förderkreis Jahnkampfbahn Wald e.V."

So etwas gab es auch einmal: ein Nationalspiel im Hermann-Löns-Stadion; 1987

 

Die große Bühne für manches bedeutende oder ärgerlich verlorene Spiel: das Hermann-Löns-Stadion, nahe der namensverpflichtenden Ohligser Heide. In den 1920er Jahren gebaut, 1950 vergrößert. Hin und wieder finden bedeutende Fußballspiele, etwa der U-Mannschaften des DFB hier statt. Und die einst zweitliga-starke Union hat hier ihre Heimat.