Postkarten 1

Ein seltsam Ding: nur um ein paar Pfennige Porto zu sparen, entblößt man frei und offen seine Korrespondenz mit anderen. Universelle Dinger für Werbung und Privates, von der Post seit jeher subventioniert, denn sie machten trotz geringerem Gewicht nicht weniger Arbeit, kurbelten aber den Massenversand an und machten so die Post als Boten populärer denn je. Die Ansichtspostkarte wurde schließlich zum Kult, bevor die SMS und später die Foto-Handies sie jäh zum Sterben brachte und noch bringen wird.

 

1985

Aus Zug in der Schweiz stammt diese Karte, die immerhin in zwei Lauftagen in Solingen war.

 

Tolle Leistung der damaligen Post: Auch wenn der Absender Solingen in Württemberg vermutet, kam es doch im richtigen Solingen an.

 

Unklar bleibt, ob es sich um das Vorläufer-Unternehmen der heutigen Firma C.+E. Rauh handelt.

In Zug existiert seit 1435 (und bis heute) ein Gasthof Hecht, der im übrigen seinem Namen als Fisch-Spezialist gerecht wird und ausgezeichnete Eiglifilets anbietet. Man kommt auch mit dem Zug nach Zug, wenn man will. Gut sogar, von Solingen aus.

 

Bitte um Zusendung eines Catalog mit Abbildungen
Zug 5 Jan. 1885
Achtungsvollst
T. Schmid
Bierbrauerei Hecht

seltsamer Erledigungsvermerk, weil wörtlich:
7./7. I. 85
(Paraphe wahrscheinlich "C" für Carl Rauh?)
 

1946

Aus dem Postraum 22a nach 23 direkt auf die Insel (Norderney). Geschrieben wurde stets an einen Menschen, dem ein Titel gebührt, und sei es "Schüler".

 

 

"Für deine Sammlung" hat hier der gutmeinende Onkal Blum vermerkt und dem Schüler Didier Luttmann etwas von der ersten Nachrkiegs-Briefmarken-Ausstellung in Solingen-Wald gesendet. Mit zwei Stempeln, die den typischen Solinger Beruf, die Schleifer, zeigen.

 

 

um 1965

Die Firma Drache war einst einer der wohlangesehensten Versender von Bestecken - berühmt für vergoldete Ausführungen oder, etwas bescheidener, die Silber-Varianten.

 

 

Noch heute pflegt das Haus diesen Stil und dies lässt sich auf einer glänzend aufgemachten Internet-Site ausführlich studieren.



 

 

Der Trick mit dem "kostet fast gar nichts" ist weder alt noch wird er alt. Nur 30 Pfennig täglich klingen nach nichts, ähnlich wie heute nur 1,9 Cent pro Minute beim Telefon. Aber Silberbesteck für nur 59,- Mark, da kann selbst heute die heiße Ware bei eBay nicht mithalten.

 

 

Und wenn Curd Jürgens plus seiner Frau sich körperlich persönlich für das Besteck einsetzen, ja, dann muss es ja ganz einfach das beste sein.

Seit 2 Jahrzehnten schon tot ... und immer noch in guter Erinnerung. Ein exquisiter Schauspieler eben.

(Grab auf dem Zentralfriedhof Wien, Foto hgw)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zu der Zeit geschrieben, als noch niemand ahnte, dass man irgendwann einmal Emails erfinden würde ....