Ausführliche Geschichtszahlen aus Solingen und dem Bergischen:



Solingen - wie es wurde

Geschichtsschreibung ist die Kunst, wichtige von weniger wichtigen Details zu unterscheiden.  Geschichtserzählung ist die Freiheit, Ereignisse pointiert darzustellen und aus dem ohnehin reduzierten Repertoire der Chroniken einige wenige herauszusuchen, die charakteristisch oder schicksalhaft sind. Ein solches Kaleidoskop folgt hier. Es trägt dazu bei, Solingens Geschichte zu verstehen. Und ist doch nur ein staubkorngroßes Fragment der wirklichen und wahren Historie, die in ihrer Gänze zu erfassen noch niemandem gelungen ist.

 

Urzeit

 

 

 

Solingen liegt auf einem Gebiet, dessen obere Gesteinsschichten im Laufe gewaltiger Zeitdimensionen immer mal wieder Meeresgrund oder Flussbett war; es hat sich mehrfach gehoben und gesenkt. Was wir heute unter einer dünnen Erdschicht finden, ist Kalksandstein, Meeresablagerung. Einst war das Land gebirgig, möglicherweise fast ähnlich wie die Alpen; über Abermillionen von Jahren hinweg ist es zu einem sanften Hügelland geworden mit letzen Resten kleiner mäßig schroffer Zerklüftungen.

Frühzeit des homo sapiens

 

 

 

In unmittelbarer Nachbarschaft zu Solingen liegt das Neandertal, das als Fundort einem beendeten Zweig des Menschenstammbaums den Namen gab. Doch auf Solinger Gebiet sind die Funde aus früher Kultur des Jetztmenschen sehr dürftig; es ist anzunehmen, dass diese Gegend nie intensiv genutztes Siedlungsgebiet war. Eine Wald- oder je nach Klima eine Steppenlandschaft wie viele andere auch mit keinerlei Merkmalen, die sie gegenüber anderen privilegierte.

3000 v.Chr—1000 n. Ch.

 

 

 

Das nachmalige Bergische Land ist auch noch dünn besiedelt; nomadisierende Gruppen mögen durchgezogen sein, ob gesiedelt wird, ist für die Steinzeit nur spekulativ zu beantworten. So um 500 n. Chr. könnten sich erste Siedlungsstrukturen gebildet haben. Das (heutige Stadt-) Gebiet Solingens ist überwiegend bewaldet; wer sich niederließ, musste roden.

 

 

 

Solche Wiesen und Auen mussten sich die Bauern erst hart erarbeiten, denn das gesamte Gebiet war von Sträuchern oder Bäumen bestanden. Insofern führten auch die Verbindungswege zwischen Höfen und späteren Weilern durch Wälder, das Land bot keine einladenden Voraussetzungen.

Frühmittelalter

 

 

 

Erste Höfe, kleine Siedlungen entstanden, die Christianisierung zum Ende des ersten Jahrtausends moderner Zeitrechnung brachte Kirchen- und Klostergründungen mit sich. Gräfrath ist eine solche "Keimzelle" rund um ein Kloster; so wie es zu dieser Zeit in Deutschland tausende gab. Das Kloster selbst gelangte, trotz eines Reliquienwunders, nie zu überregionaler Bedeutung. Der Ort blieb im Kern authentisch, heute ist er als "Kleinod des Bergischen Landes" einer der lebendig gebliebenen Anschauungsorte bergischer Bau- und Lebensweise der beginnenden Industrialisierung und Verstädterung.
 

Mittelalter

 

 

 

 

 

Die Herren, später Grafen von Berg bekommen im deutschen Reich ein Gebiet etwa zwischen (im Süden) Sieg und (im Norden) Ruhr, (im Westen) Rhein rund 100 Kilometer ostwärts reichend zugesprochen. Es ist ein Gebiet, in dessen ungefährer Mitte die Wupper ihren Lauf hat. Das "Bergische Land" ist als politischer Faktor geboren; einer seiner Landesherrn (Engelbert II.) ist zugleich Erzbischof von Köln und schreibt als mächtigster Mann Deutschlands zu seiner Zeit ein wenig Geschichte mit, wird aber aus familiärem Anlass ermordet. In Folge des Anspruchs auf das Erbe kommt es später zu einer Schlacht (bei Worringen), bei der bergische Bauern der Legende nach so tatkräftig eingreifen, dass das Land Freiheit und Unabhängigkeit vom Kölner Bistum erlangen kann. Nunmehr ist es eine freie Grafschaft und hat die Chance, sich selbständig zu entwickeln.

Der erste Herrschaftssitz war im Dhünntal  bei Altenberg (eben das alte Gebiet der Berger), wo im Mittelalter ein Zisterzienserkloster errichtet wurde, noch heute existent, der "Bergische Dom". Bald jedoch verlegten die Grafen ihren Sitz an einer markanten Wupperbiegung auf einen Berg, der besseren Schutz und Verteidigung bot. So wie die Leute aus dem bergigen Land "Berg" als Namen hatten, der Name des Bergischen Landes also vom Herrschaftsnamen herrührt, so nannten sie die Burg schlicht "Burg". Später verfälschte der Sprachgebrauch die Burg zum Schloss und seitdem heißt es Schloss Burg, eigentlich ein Widerspruch - aber genau das ist symbolisch-charakteristisch für das Bergische.

Mitte des 17. Jahrhunderts verlegten die Grafen, nunmehrige Herzöge von Berg ihre Residenz nach Düsseldorf, das daher später zu Bedeutung kam. Heute ist Düsseldorf die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, von dem das Bergische Land - selbstredend - der allerschönste Teil ist :-)

 

Die beginnende Neuzeit, der Übergang zur jetzigen Ordnung

 

 

 

 

 

Die Grafen von Berg verleihen Solingen Stadtrechte (1374) und sprechen im Laufe der Jahrhunderte speziellen Berufen für die handwerkliche Herstellung von Klingen (erst vor allem Schwertern), Scheren und Bestecken besondere Rechte, Privilegien, zu. Sie begründen damit die Bergische Klingenindustrie, die durch Solingen Weltruhm erlangen sollte. Die Grafen und Herzöge taten dies aus kühlem Kalkül: so sicherten sie sich gute Waffen, seinerzeit Grundlagen der Macht und schufen gleichzeitig eine Einnahmequelle, von der sie zu leben wussten - bzw. von der sie leben mussten.

Etliche frühe Stadtgründungen des Bergischen, wie Lennep oder Hückeswagen, sind späterhin bedeutungslos geblieben und nunmehr Stadtteile oder Kleinstädtchen.

 

 

 

An und nahe der Wupper (dunkelblau) und den Bächen (hellblau) siedeln Höfe, entstehen erste kleine Ortschaften (magenta). Sie werden durch etliche Wege (orange) und wenige Straßen (rot) verbunden. An dieser Skizze ist zu erkennen, dass die Wege vor allem den Höhenrücken zwischen Bachtälern folgen. Solingens Wegestruktur ist "auf dem Berge", die Siedlungen zunächst eher "wasser-nahe".

 

Im Ohligser "Unterland", Teil der Rheinebene, seinerzeit noch selbständig und allenfalls "bei Solingen" gelegen, gab es auch kleine Wasserschlösser und von einem Graben umzogene Rittergüter (Haus Graven): im Bild Schloss Hackhausen. Das Mittelalter sowie das 16. bis 18. Jahrhundert kannte in Deutschland ein ausgeklügeltes Kastenwesen, Adel genannt. Es war ein System der totalen Abhängigkeit durch Willkür, indem der jeweils Mächtigere Untergebene mit Privilegien ausstattete und zugleich Tribut forderte. Auch Solingen und das Bergische sind demnach ein Wechselspiel solcher Privilegien, das Volk ist Steuerzahler, Kriegsmaterial oder -opfer, je nachdem.

Wahrhaft ein zweischneidig Schwert waren die Kämpfe und Kriege, die das Werden des heutigen Europa begleiteten. Einerseits litt die Bevölkerung des Bergischen oft darunter, es wurde gemordert, geplündert, vergewaltigt und junge Männer zum Dienst an Waffen gezwungen, meist mit tödlichem Ende. Und andererseits verdiente die Stadt gut daran - die Schwerter waren nicht zur Zier, sondern zum tötenden Gebrauch gemacht ...

 

ausgehendes Mittelalter, Beginn der Neuzeit

 

Bundespräsident Heinemann, Scheel und Rau waren/sind Bergische, der erste aus Schwelm, Scheel aus Solingen, Rau aus Wuppertal.

Etliche auch international anerkannte Künstler (Beispiele: Tänzerin Pina Bausch, Cellist Ludwig Hölscher, Maler Georg Meistermann) sind Solinger, viele Erfinder Bergische (u. a. Wilhelm Röntgen und die Gebrüder Mannesmann aus Remscheid). Die Region ist reich an Kunst und Kultur, ohne je "international" gewesen zu sein; unmöglich, auch nur die wichtigsten aufzuzählen.
 

 

An der Wupper und etlichen Bächen entstehen zahlreiche, wasserrad-betriebene Kotten und Mühlen. Sie legen zusammen den Grundstein einer sich rasch und blühend entwickelnden Besteck- und Waffenindustrie sowie in anderen Teilen des Bergischen Landes einer Werkzeugindustrie; so sind die Remscheider Werkzeuge, auch die aus dem Gebiet Richtung Halver und Altena berühmt, in Velbert die Schlossindustrie; im engen Tal der Wupper bei Barmen und Elberfeld, heute zusammen Wuppertal, entwickelte sich vor allem das Textilgewerbe, Spinner-/Webereien und Färbereien.

Die Form der Arbeitsteilung des Solinger Handwerks war eine deutsche Pionierleistung. Hier sind - mehr als anderswo - "Workflow"-Prozesse entstanden, letztendlich "Manufacturing on Demand" - und eine darauf beruhende Gesetzgebung, nämlich das so genannte Heimarbeitergesetz. Im Laufe vor allem des 19. Jahrhunderts jedoch waren Lohn-, Liefer- und Leistungssystem oft Anlass zu tief greifenden, schwer wiegenden sozialen Auseinandersetzungen, zu Streit und regelrechten Revolutionen. Solingen ist eine Stammzelle der nachmaligen SPD, oft und intensiv politisch "rot" und gleichzeitig Hochburg der Liberalen. Von Wuppertal sagt man, es sei die sektenreichste religiöse Stadt Deutschlands.

 

   

 

 

Das "Marketing" ist ebenfalls eine Solinger Erfindung: schon sehr früh wurden den Schwertern oder Esswerkzeugen Meisterzeichen eingeschlagen, eben Marken, die als Herkunftssiegel für Qualität bürgen sollten.

Daraus entwickelte sich in späteren Jahren die "lex Solingen", ein Gesetz, das den Namen der Stadt unter Schutz stellt und damit die im Industriekreis gefertigten Produkte der Klingen- und Besteckindustrie. Solingen als Stadtname wird so gleichzeitig Schutz- und Handelsmarke.

Um 1800

Die Franzosen besetzen das Rheinland, das Bergische wird ein Departement, von Düsseldorf aus relativ zentralistisch gesteuert. Klöster werden säkularisiert (verstaatlicht, "entkirchlicht"), unter anderem das Nonnenstift in Gräfrath (heute Klingenmuseum). Diese Besatzungsperiode dauert nicht allzu lange, dennoch führt sie wegen der restriktiven Handelspolitik zum Zusammenbruch der Industrien und schnürt die Einkommensquellen ab. Eine beinahe für das Bergische tödliche Zeit. In Folge der sozialen Belastungen kommt es auch im Bergischen gegen 1848 zur Revolution und zu bürgerkriegsgleichen Kämpfen.

 

Industriezeitalter

 

 

 

 

Konjunktur und Qualität der Waren in Kombination mit einem einmaligen Formen- und Musterreichtum Solinger Produkte ließen die Unternehmen und damit die Stadt an sich regelrecht explodieren. Immer schneller und immer industrieller wuchs Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Klingenindustrie. Tausende von Menschen waren in der Branche beschäftigt, Solingen wurde auf allen Hügeln und in den Tälern intensiv besiedelt, doch es bildete sich zu dieser Zeit kein repräsentatives Stadtzentrum, sondern es wuchsen viele "Großdörfer" heran.

 

Vor allem erst Dampfkraft und dann Elektrizität gaben der Industrie einen erneuten Antrieb - im wörtlichen wie symbolischen Sinne. Dennoch hatten alle Bergischen Gewerbe und Produkte sehr früh schon mit internationaler Konkurrenz, gewissermaßen unter der Globalisierung des Handels zu leiden. Denn Bergische Qualität ist nicht nur Weltspitze, sie hatte auch immer schon ihren Preis - und daher nicht unbedingt unbegrenzt viele Abnehmer.

   

Unter den vielen heute weltweit bekannten Bergischen Unternehmen ist allen voran Bayer, in Elberfeld gegründet (heute in Leverkusen, einer Industriegründung wie Wolfsburg), aber auch Henkels, die Messermarke mit den Zwillingen (Twins), Wüsthof-Profikochmesser, Dowidat- oder Hazet- Werkzeuge in Remscheid, Knipex in Cronenberg, BKS-Schlösser aus Velbert, um einige wenige zu nennen. Alte Marken wie Krups oder Knirps haben einen Solinger Stammbaum.

 

Politisch war bis dato das Bergische Land in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht; Teil der preußischen Rheinprovinz war es ein Verwaltungsbezirk, mehr nicht. Dennoch wurden vor allem um 1900 infrastrukturelle Pioniertaten geleistet, etwa die ersten Talsperren Deutschlands (Remscheid und Solingen), der Bau Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke zwischen Solingen und Remscheid, die Wuppertaler Schwebebahn. Die Erschließung des Landes durch die Eisenbahn ist substanziell ein Katalysator gewesen, denn - logischerweise - war eine Stahlindustrie allerorten auf die massenhafte Zulieferung von Erz und Kohle angewiesen. Und die Güter mussten in alle Welt gesandt werden. Dies schafften Eisenbahnen und seit dem Mittelalter auch der "Bergische Hafen" in Hitdorf (heute Leverkusen). 

 

20. Jahrhundert

 

 

 

In einer Verwaltungsreform Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg wurden 1929 die bis dato selbständigen Städte des Kreises Solingen, nämlich Solingen selbst, Ohligs (das zuvor Merscheid geheißen hatte), Höhscheid (der Solinger "Flächenstaat"), Wald (uralte Kirchengründung) und Gräfrath ("historisch") zur Großstadt Solingen vereint. Dorp (zwischen Solingen und Burg) war zuvor schon Solingen zugeschlagen worden, rund 50 Jahre später kam das Bergische Zentrum Burg als nunmehr komplettierender Stadtteil zu Solingen hinzu.

Der Begriff des Bergischen Landes ist in dieser Periode eher landschaftsbeschreibend und von touristischer Bedeutung gewesen, jedoch keineswegs vordergründig und zwingend politisch. Erst in diesen Tagen wird (wieder einmal) der Versuch unternommen, das "Bergische" als Region bewusst und selbstbewusster zu machen, ihm eine neue Identität zu geben. Doch die meisten sind skeptisch: Zum Charakter des Bergischen gehört eine maximale Selbständigkeit, man lässt sich nur höchst ungern vereinnahmen - was jedoch, das Bergische ist und war ein Widerspruchsland - dazu beiträgt, dass es so viele und so alte Vereine gibt wie selten irgendwo. Deutschlands ältester noch existierender Männerchor (Die Meigener) und Laientheaterverein (Wohlgemuth) sind Ursolinger Institutionen.

 

2. Weltkrieg

 

 

 

Solingen als "Rüstungsstadt" wird Ende des 2. Weltkrieges substanziell zerbombt. Die gesamte Innenstadt liegt in Schutt und Asche. In der Tat waren im "Tausendjährigen Reich" hier intensive Rüstungsbetriebe aktiv und der Begriff als solcher stammt von einem Solinger Schriftsteller. Leider kam auch einer der Nazi-Massenmörder, nämlich Adolf Eichmann, aus Solingen.

Jetztzeit

 

Der bekannteste Solinger der Neuzeit sind der ehemalige Bundespräsident Walter Scheel und die Schauspielerin Veronica Ferres.

Städtebaulich versucht Solingen, sich vom Image der Belanglosigkeit zu befreien. Leider nur mit mäßigem Erfolg.

 

Für die meisten tradierten Betriebe der Besteck- oder Stahlindustrie ist "Schicht", Ende, Aus, sie "segnen das Zeitliche". Solingen befindet sich im rapiden strukturellen Wandel und versucht (mit nicht unbedeutendem Erfolg), sich zum modernen Dienstleistungsindustrie-Standort zu entwickeln. So siedelt man zur Zeit ein Institut für Design und Innovationsmanagement an, deutschlandweit sehr erfolgreiche Handelsunternehmen wie Walbusch und Strauss Innovation agieren von Solingen aus, auch andere Versandhäuser wie die Ern-Gruppe oder silag. Bekannt auch das Unternehmen Kronprinz, Produzent eleganter Autofelgen und nahtloser Stahlrohre sowie Haribo, die Heimat der Gummibären (Gräfrath). Etliche Spezialunternehmen (z. B. Medizintechnik, chirurgische und tierärztliche Instrumente, Software) beliefern den Weltmarkt. Werbe- wie Eventagenturen (u. a. von Mannstein, Kogag) sind international wie auch national sehr erfolgreich, so mancher Event, Kampagne, Präsentation ist "made im Bergischen".

 

 

 

 

 

Ein schreckliches Ereignis bringt 1993 Solingen weltweit in die Schlagzeilen: in einem von Jugendlichen absichtlich gelegten Feuer sterben fünf türkische Frauen und Kinder, etliche werden zum Teil schwerst verletzt und bleiben lebenslang entstellt oder geschädigt.

In Folge dieses Ereignisses kommt es in der Stadt zu bürgerkriegsgleichen Tumulten, teils zu Krawallen und schier unaufhörlichen Demonstrationen.

Es gelingt, die aufgestaute Wut zu besänftigen und im Laufe der Jahre die Erinnerung an das Ereignis zu einer ständigen Mahnung gegen Rassismus und Gewalt zu symbolisieren.

 

Das neue Logo
der Regionale 2006 ?

Was wird wohl die Geschichte einst - in hunderten von Jahren - über die jetzige Jetztzeit und erst recht über die heutige Solinger Zukunft sagen. Die Solinger --- was ???

 

Zitate

 

« Wenn ich eine deutsche Stadt benennen müsste, die durchschnittliche Normalität mit einem profilierten Charakter vereint, mir fiele als erstes Solingen ein. »

 « Das Bergische Land war niemals eine Kulturregion Deutschlands oder Europas. Aber weder Deutschland noch Europa wären so geworden, wie sie sind, hätte es nicht die Werkzeuge und Waffen aus dem Bergischen Land, die Erfindungen der genialen Techniker und die Organisationsfähigkeit der Kaufleute gegeben, die früher als woanders die Industrialisierung einleiteten und in vielem, was uns heute selbstverständlich erscheint, Pioniere waren. Das Land, das nur mäßig touristisch besucht wird, war schon früher als andere global und polyglott, export-orientiert und hatte Beziehungen in alle Welt. Und trotzdem ist es ein Land geblieben, das sich noch heute gerne versteckt und mit sich selbst bestens klar kommt. Das es dabei ein poetisches und in aller Ernsthaftigkeit auch glaubensverbunden-sektiererisches Land geblieben ist, zeugt davon, dass die Bergischen Menschen bereit sind, sich das Leben selbst zu gestalten.»

« Wird es je die Großstadt ,Bergisch-Land' der drei Städte Remscheid, Solingen, Wuppertal geben? Ja, an dem Tag, an dem sich Juden, Moslems, Hindus, Christen und Buddhisten zur Weltreligion vereinen. »
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Bergische Weg. Lang. Oft steil steigend oder abfallend. Mühsam. Aber mit den herrlichsten Momenten, Ausblicken und Begegnungen gefüllt. Reizvoll und erholsam, fordernd und belohnend. Das Bergische Land ging seinen eigenen Weg. Und er führt an den Horizont der Zukunft ...